550 Jahre Angfurten
550 Jahre Angfurten in 2017!



Die Währung bei unserem Sommerfest!


Nachdem die Planungsgruppe “Jubiläums-Sommerfest” vor ca. einem Jahr sehr schnell das Motto des Festes und den Rahmen festgelegt hatte, wurden Ideen gesammelt, teils wieder verworfen, auftauchende Unwidrigkeiten aus dem Weg geräumt oder auf eigene unkonventionelle Art gelöst, die Details des Festes und deren Umsetzung erarbeitet und auch alles behördliche geklärt und erledigt.

Das Ergebnis war unser “etwas anderes Sommerfest”, dass inzwischen sehr erfolgreich stattgefunden hat.

Am 02.09.17 fand ein ganz besonderes 550-Jahre-Angfurten-Jubiläums-Sommerfest mit einem besonderen Rahmen statt. Das Fest hatte als Motto: Eine “Zeitreise zu den Steenkühlern”!
D. h. der Zeitraum von Ende des 19. Jhdt. bis ca. Ende der Dreißiger im 20. Jhdt., in dem im
Grauwackesteinbruch in der Sang (östlich von Angfurten) auch Angfurtener Männer als Steinbrucharbeiter (Steenkühler) gearbeitet haben, während Angfurten ansonsten bäuerlich geprägt war.
Der Idee der Planungsgruppe folgend sind viele Angfurtener dem Motto entsprechend gekleidet kommen, um dem Fest auch einen optischen Rahmen zu geben. Es gibt ein paar schöne Kostümbilder!
Die Feier fand diesmal am Dorfende im Sangerweg und der darüber liegenden Wiese statt und der aufgebaute Festplatz bot einen wunderschönen Rahmen für das Jubiläumsfest, vor allem auch abends im Schein der Lagerfeuer und Feuertonnen.

Wie gewohnt haben wir um 15.00 Uhr mit Kaffee und Kuchen gestartet, zusätzlich gab es Waffeln, die über dem offenen Feuer gebacken wurden, begleitet von der Musik von DJ Hans Birkholz, der den ganzen Tag für eine stimmungsvolle Musikuntermalung gesorgt hat.
Wolfgang hat das Fest mit ein paar einleitenden Worten zum 550-jährigen Anlass und zum Tagesablauf eröffnet und unser stellvertretender Bürgermeister Udo Kolpe überbrachte die Grüße und Glückwünsche der Stadt Wiehl zum Jubiläum.
Auch viele Freunde und Nachbarn aus den angrenzenden Dörfern und Vereinen waren da - und sogar aus Japan sind Gäste angereist!

Nachmittags gab es weiterhin eine Hüpfburg und eine Handwerksaktion, organisiert von Bettina: “Trittsteine” bauen aus Beton mit bunten Steinen, Murmeln, Mosaiksteinchen, ....
Außerdem gab es eine Strategieschnitzeljagd, organisiert vom Tomasz und Sabrina, bei der Kinder und Erwachsene in Gruppen an verschiedenen Stationen, z. B. auf dem Festplatz, in der Nußecke und auf dem Spielplatz gemeinsam Geschicklichkeitsspiele meistern mussten und an Fragestationen ihre Kenntnisse über Angfurten testen konnten.

Auch die Speisen und Getränke waren dem Fest-Motto angepasst.
So hat Jochen mit seinen Helfern im Vorfeld und auch am gesamten Festtag, Salate und Zaziki hergestellt und sehr sehr viele Hähnchensteaks mariniert und gegrillt. Alles zusammen ergab die super leckere “Steenkühlertasche” im Fladenbrot.
Auch Stephi und Denise haben mit ihren Helfern schon Tage vor dem Fest angefangen alles für den “Grubenbraten” herzurichten. Die Grube wurde auf dem Festplatz ausgehoben und mehrmals (dank der überreichlichen Regenfälle im Vorfeld des Festes) ausgescheppt. Außerdem mußte einiges an Gemüse etc. geschnippelt werden.
Am Festtag wurde die Grube dann ab Mittags vorgeheizt und anschließend der Grubenbraten mehrere Stunden in der geschlossenen Grube geschmort. Der Grubenbraten bestand aus mehreren Sorten Fleisch, Gemüse, Kartoffeln, Obst und Gewürzen, abgedeckt mit Bananenblättern - und auch der war super lecker.

Abgerundet wurde das Festmotto durch den historischen Getränkestand von Dunja und Dietmar Bruder, der “Marktschänke zum Bären”, bestückt mit Metbier, Cidre, Steenkühler- und Grauwackebier, alles serviert in Tonkrügen, und mit viel guter Laune und Freundlichkeit.

Nach dem Abendessen gab es die Verlosung mit Uwe, für die wieder viele schöne Preise zusammengekommen sind.

Anschließend spielte die Band “
MeinSchu” für uns auf, mit toller Musik und Gesang zum mitsingen und tanzen. Auch wenn es vor der Bühne etwas leer blieb: alle Festteilnehmer waren begeistert. Aufgrund der sehr gesunkenen Temperaturen hatten sich die meisten an den auf dem gesamten Festplatz verteilten Feuerstellen versammelt, um sich zu wärmen.

Bis spät in die Nacht hat dann DJ Hans Birkholz den ein oder anderen noch zum tanzen gebracht, wobei es nachher so kalt war (keine 8°C mehr), dass sich der verbliebene Rest nicht mehr von den Feuertonnen wegtraut hat.

Es war ein rundum gelungenes Fest, in einem besonderen Rahmen, an einem stimmungsvollen Ort und mit tollen Begleitern (Marktschänke zum Bären, DJ Hans Birkholz und
MeinSchu) und allen Angfurtenern Helfern und natürlich allen Angfurtenern und unseren Gästen.



Noch ein paar Hintergründe zum Jubiläum und Festmotto:

1467 gibt es eine erste urkundliche Nennung eines “Gerlach von Antforden”, der an einer “bergischen Grenzumgehung um das Eigen von Eckenhagen im Amt Windeck” teilnimmt. (Zitat. Chronik des Dorfes Angfurten von 1467 bis 1999).

Wahrscheinlich wohnte der Herr “Gerlach von Antforden” ja in einem bereits bestehenden und damit noch älteren Ort oder Hof namens “Antforden”, aber dafür wurden bei der Recherche für die Chronik keine älteren Hinweise als die von 1467 gefunden.

Damit wurde das Jahr 1467 zu unserm “Startjahr” erklärt und das ist dieses Jahr somit 550 Jahre her.

1575 ist der Ort dann auch in der Karte des Bergischen Amtes Windeck und der Herrschaft von Arnold Mercator kartiert.

Weitere geschichtliche Informationen hierzu findet ihr in der “Chronik des Dorfes Angfurten von 1467 bis 1999” oder auf der Seite:
Geschichte und Chronik von Angfurten.

Angfurten war ein landwirtschaftlich geprägtes Dorf, aber es ist belegt, dass auch einige Angfurtener im Steinbruch gearbeitet haben. Genaue Informationen zum Betreiberzeitraum konnten bisher nicht recherchiert werden. (Infos zur Grauwacke auf der Seite “
Unser Dorf”). In der Chronik gibt es dazu Fotos, u. a. von 1910 und der Zeit zwischen 1925 und 1928, auf dem Angfurtener Steenkühler (Steinbrucharbeiter) im Steinbruch abgebildet sind.

Zwischen 1925 und 1928 wurde die Seilbahn vom Steinbruch bis zur Verladestation am Bahnanschluss in Oberwiehl, erbaut. Die Ruinen der Verladestelle (ebenfalls erbaut zwischen 1925 und 1928) in der Sang und die Betonsockel der Seilbahnstützen in den Weiden, sind heute noch zu sehen, so dass der Verlauf der Seilbahn noch erkennbar ist. Ein Modell der Bahn steht in unserer Ortsmitte am Briefkasten.

Die Steenkühler begleiten Angfurten auch heute noch.
Schon die Festumzüge, an denen die Dorfgeinschaft Angfurten e. V. 1994 und 2006 teilgenommen hat, fanden unter dem Motto der Steenkühler statt.
1994 nahm Angfurten mit einem Festwagen, der das Motto “Die Steenkühler us Angfurten” hatte, an dem Umzug der Stadt Wiehl, anlässlich der 25 jährigen Zusammenlegung von Wiehl und Bielstein teil.
2006 gab es einen Festwagen, auf den kurzerhand unsere Bahn umgesiedelt wurde, und mehrere Fußgruppen, darunter auch die Steenkühler und Bauern.
Auch unsere dorfeigene Sommerfestwährung sind die “Steentaler” (s. o. Foto Seitenanfang).

Und auch unsere Teilnahme am Festumzug “700 Jahre Oberwiehl” am Wochenende nach unserem Sommerfest hatte das Motto: “Angfurtener Steenkühler und Bauern”.