Tropfsteinhöhle: (Bilder dazu s. unten) Hier, wie von Mitwanderern gewünscht, noch ein paar Infos zur Tropfsteinhöhle: Die Wiehler Tropfsteinhöhle wurde 1860 bei Sprengungen
entdeckt, blieb aber lange unbeachtet. Mitte bis Ende der 20er war die Arbeitslosigkeit in der Region groß und die Höhle wurde im Rahmen von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen erschlossen. Dabei mussten Tonnen von
Höhlenlehm (entstanden durch Verwitterung) in Handarbeit aus den Gängen geschafft werden. Laut Führung ist das Gangsystem aktuell ca. 1200 m lang, davon ca. 400 m begehbar. Die Höhle befindet sich in einem
Kalksteinvorkommen, eingeschlossen in Sandstein und Tonschiefer. Der Kalkstein entstammt einem ursprünglichen Devon-Meer (Devon: 4. geochronologische Zeit innerhalb des Paläozoikums, ca. 419,2 Mio Jahre bis 358,9
Mio Jahre vor Chr.) und im Gestein sind Versteinerungen von Korallen und Muscheln eingeschlossen. Entstehung: Regenwasser nimmt aus dem bewachsenen Boden Kohlendioxid (CO2)
auf, welches versickert und dabei das Kalkgestein aushöhlt. Tropft dieses Wasser schließlich durch die Höhlendecke, entweicht das Kohlendioxid und das leicht lösliche Calciumhydrogencarbonat (Ca(HCO3)2) wandelt sich wieder in schwer lösliches Calziumcarbonat (CaCo3 / Kalk) um. Verdunstet jetzt das Wasser wird dieser Kalk entlang der “Tropfwege” abgelagert. Tropft das Wasser dabei von der Höhlendecke entstehen Stalaktiten und Stalagmiten, läuft es an der Höhlendecke entlang entstehen Sinterfahnen (Gardinen). Stalak
Titen: wachsen von der Decke (herabhängendes T), StalagMiten: wachsen nach oben (hochreichende M-Zacken). Wenn beide
Formen zusammengewachsen sind, bezeichnet man diese als Stalagnaten (Sintersäulen). Die Wachstumsgeschwindigkeit für einen Stalaktit gibt man mit 8 bis 15 mm / 100 Jahre an, d. h. ein 1 m Stalaktit wäre demnach
10.000 Jahre alt (diese Verallgemeinerung berücksichtigt jedoch nicht die tatsächlichen Wachstumsbedingungen, deren Faktoren (Temperatur, Co2-Gehalt im Wasser, Kalk-Konzentration, etc.) an jedem einzelnen Standort
unterschiedlich sein können). In der Wiehler Höhle herrscht eine konstante Temperatur von 8° C und im Laufe der Führung erreicht man eine Tiefe von ca. 40 m. Als Besonderheit gelten die Farne und Moose an
vereinzelten Stellen in der Höhle, die sich dort aufgrund der künstlichen Beleuchtung und der Luftfeuchtigkeit ansiedeln konnten. (Infos stammen aus den Führungen, Herder Lexikon: Geologie und Mineralogie,
1979, Internetseiten von Wikipedia (Stichworte: Tropfsteinhöhle und Devon), www.wiehl.de (Stichwort: Tropfsteinhöhle), www.atta-hoehle.de (Stichwort: Entstehung)
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